Quelle: pixelio / Gabi Eder
 

Verkehr, also der Transport von Personen und Gütern, ist in der gegenwärtigen Gesellschaft, die durch eine zunehmende Individualisierung, Arbeitsteilung und Digitalisierung geprägt ist, nicht mehr wegzudenken. Er hat sich in den vergangenen Jahrzehnten für jedermann spürbar verstärkt, sowohl bezogen auf die Anzahl der Verkehrsmittel als auch auf die zurückgelegten Kilometer von Personen und Gütern.

 

Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte ist Verkehr für die Mehrheit der Bevölkerung eine Notwendigkeit, um unterschiedliche Orte zu erreichen, an denen sie Aktivitäten durchführen wollen. Einerseits steigt aufgrund der anhaltenden räumlichen Trennung dieser Aktivitäten-Orte der Verkehrsaufwand. Andererseits hat der rasante Anstieg des privaten Autobesitzes dazu geführt, dass sich die zurückgelegten Entfernungen noch einmal deutlich erhöht haben. Damit hat der Motorisierte Individualverkehr (MIV) gleichzeitig eine dominante Rolle sowohl im täglichen Personenverkehr als auch in der Verkehrsplanung erlangt.

 
Luftaufnahme eines Autobahnkreuzes
Quelle: pixelio / Katharina Wieland
 

In der Folge stieg die Motorisierung sprunghaft und damit die verbundenen Kosten für Ausbau und Instandhaltung der notwendigen Infrastruktur ebenso, während der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) an Zuspruch verlor und vernachlässigt wurde.

So ist es kein Wunder, dass sich mittlerweile die Verkehrswissenschaft weitestgehend einig ist, dass der MIV in seiner heutigen Form einen bedeutenden Anteil der Umwelt- und Klimabelastung des Personenverkehrs trägt. Sie verbindet mit ihm eine Vielzahl schwerwiegender ökologischer Probleme, bspw. Luftverschmutzung, Flächenverbrauch und Lärmbelastung. Als wesentlicher Faktor für die überproportional große Nutzung des MIV und den daraus resultierenden großen Anteil am Modal Split wird der Fahrzeugbesitz angesehen.

Als Ziel einer umsichtigen Verkehrs- und Raumplanung sollte die Sicherung der Mobilität bei gleichzeitigem Abbau der Verkehrsintensität gelten. Als Leitbild dient dabei eine umwelt- und klimaschonende, an Nachhaltigkeitsidealen ausgerichtete Verkehrspolitik.

Diese beinhaltet neben der Vermeidung unnötigen Verkehrs (bspw. durch Förderung verkehrsarmer Siedlungsstrukturen) die Verlagerung des MIV auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel sowie die effizientere und ressourcenschonendere Gestaltung des MIV. Den Hauptanteil des Personenverkehrs soll dem einstimmigen Expertisen zufolge der Umweltverbund tragen, wobei dem ÖPNV eine wichtige Rolle zugeordnet wird.

In großstädtischen Gebieten hat es der ÖPNV aufgrund der baulichen Struktur und der Bevölkerungsstruktur vergleichbar einfach, ein zeitlich und räumlich attraktives Angebot vorzuhalten. Deshalb nutzen ihn hier auch verhältnismäßig viele Personen, der Autobesitz und in dessen Folge der Anteil des MIV am Modal Split sind deutlich geringer als im bundesdeutschen Durchschnitt.

 

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